Am Samstag startete ich zum vierten Mal bei der Brocken-Challenge in Göttingen. Die Brocken-Challenge ist ein Wohltätigkeits-Ultralauf über ca. 80km mit  1900 Hm von Göttingen bis auf den Brocken. Bei den bisherigen 16 Läufen sind 261.000€ an Spenden zusammengekommen ! Alle Startgelder und sonstige Spenden gehen komplett an die Spendenempfänger die jedes Jahr neu benannt werden. Die komplette Verpflegung wird ebenfalls von Firmen gespendet.

Die knapp 200 Teilnehmer werden unter den 500 Bewerbern nach einem speziellen Schlüssel ausgelost. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer ist das erste mal dabei ! Diese Jahr hatte ich Glück, letzte Jahr gab es eine Absage. Am Freitag muss man zuerst um 18 Uhr zum Briefing in die Hochschule kommen und kann dort seinen Rucksack mit den Wechselklamotten fürs Ziel abgeben. Ohne Briefing gibt es keinen Start ! Dabei gibt es dann letzte Infos zu den Streckenverhältnissen und eventuelle Besonderheiten, Umwege, Schlammpassagen und was man sonst noch vorher wissen sollte.

Ich habe in Göttingen im Hotel übernachtet und bin dann Samstagmorgen um kurz nach 5 mit Laufrucksack zum Start am Reiterhof Kehr gefahren. Dort treffen sich alle im „alten Tanzsaal“ zum Frühstück und jeder trägt sich in die Startliste ein. Pünktlich um 6 Uhr geht es los mit dem immer gleichen Spruch „Brocken Challenge (2020) , here weg go“. Dann setzt sich ein immer länger werdender „Wurm“ von Stirnlampen langsam in Bewegung. Es geht relativ lange geradeaus leicht ansteigend, so dass man alle Schnelleren vor sich sehen kann. An der ersten Verpflegungsstelle ist es noch dunkel aber kurz danach kann man die Stirnlampe ausschalten, denn es wird langsam hell. Es geht dann weiter leicht wellig am Seeburger See vorbei und die Sonne geht auf, herrliche Eindrücken.

Danach kommt Rollshausen und die Rhumequelle wird bei KM30 erreicht. Das Wetter war traumhaft, morgens leichter Frost und bis Mittags strahlend blauer Himmel. Nach 42,2 km ( 5:30h ) hat man Barbis erreicht. Damit ist etwas mehr als die Hälfte der Km geschafft aber längst nicht die Hälfte der Zeit ! Ab dort geht es nur noch aufwärts, mal mehr mal weniger. Immer wieder sieht man einzelne Läufer vor oder hinter sich und es wird für alle langsam schwerer. Beim nächsten VP am Jagdkopf auf 650m sieht man die ersten Schneereste.

Weiter geht es zur Lausebuche bei KM 63. Der Schnee wird langsam mehr, die Pfützen auch und die Sonne ist leider weg. Ab jetzt folgt man nur noch der Beschilderung „Brocken“ und es geht weiter zum Königskrug auf geschlossener Schneedecke. Mittlerweile trifft man immer mehr Wanderer mit Kindern und Schlitten. Weiter geht es 100m rauf und wieder runter bis nach Oderbrück. Das ist der letzte VP bei KM 72,4. Dort fing es leicht an zu nieseln. Für die letzten 370 Hm habe ich dann noch die Schneeketten angezogen denn damit kam ich deutlich besser voran. Die letzten 7,6km zogen sich immer länger aber man wurde von allen Wanderern beklatscht und angefeuert.

Der Wind hatte deutlich zugenommen und als ich endlich die Schienen der Brockenbahn erreicht hatte wurde es langsam dunkel. Eine Ankunft im hellen sollte auch diesmal nicht klappen. Es ging den Schienen der Brockenbahn entlang und dann noch 1 km auf der Brockenstraße zum Ziel das ich nach 12:06h erreichte. Im Ziel stehen immer einige der Spendenempfänger und begrüßen jeden Einzelnen. Da es schon dunkel und sehr ungemütlich war gab es nicht mal ein Zielfoto. Im Goethesaal beim Brockenwirt saßen schon alle die vor mir angekommen waren. Die Stimmung war wie immer sehr gut und die meisten tranken schon ihr Finisherbier.

Es gibt zwar nur 2 Duschen für alle Teilnehmer aber das ist zum Schluss auch egal, Hauptsache warmes Wasser ! Frisch geduscht ging es zum Essen mit lecker Nudeln und einem Hasseröder vom Fass. Um 19 Uhr machten sich die ersten auf den Fußweg runter nach Schierke um den ersten Bus nach Göttingen zu erreichen. Ich machte mich um 20 Uhr ebenfalls auf den 7km langen Weg mit Stirnlampe und großem Rucksack bei schon sehr windigem Wetter. In Schierke musste ich noch eine Stunde auf den zweiten Bus warten denn der fährt erst wenn auch der Letzte da ist. Um 0 Uhr war ich dann endlich wieder im Hotel in Göttingen und froh ins Bett zu fallen.

Es war ein wirklich wunderbarer Tag mit tollen Eindrücken die für immer bleiben.

==> http://www.brocken-challenge.de

 

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